Veröffentlicht 08. Februar 2017
Aktualisiert Oktober 2025
Einführung
Bei der Migration Ihrer Datenbank auf Oracle 12+ oder beim Wechsel von einem Single-Byte- zu einem Multibyte-Zeichensatz wie AL32UTF8 können unerwartete Schwierigkeiten auftreten.
Obwohl neuere Oracle-Versionen viele Abläufe vereinfachen, entstehen gerade bei der Zeichenspeicherung häufig Probleme, die während des Imports oder Exports zu Datenkürzungen oder übersprungenen Zeilen führen können.
Wenn Sie diese Unterschiede nicht im Voraus berücksichtigen, riskieren Sie fehlerhafte Datenübernahmen.
Zum Glück bietet KeepTool Hora eine intuitive Möglichkeit, Ihr Schema zu analysieren und problematische Spalten zu erkennen – noch bevor Sie mit der Migration beginnen.
Herausforderungen bei der Zeichensatzkonvertierung
In vielen älteren Datenbanken wurde ein Single-Byte-Zeichensatz verwendet, etwa WE8ISO8859P1 oder WE8MSWIN1252.
Jedes Zeichen – einschließlich Sonderzeichen wie ä, ö, ü oder ß – belegt dabei genau ein Byte (zum Beispiel hexadezimal E4, F6, FC, DF).
Wird die Datenbank jedoch auf einen Multibyte-Zeichensatz wie AL32UTF8 migriert, können dieselben Zeichen plötzlich mehrere Bytes beanspruchen.
Daraus folgt, dass Spalten, die mit BYTE-Semantik definiert wurden, nach der Konvertierung die zulässige Bytegrenze überschreiten können.
Eine Spalte mit der Definition VARCHAR2(4000 BYTE) kann danach also weniger Zeichen speichern, und Daten, die diesen Grenzwert überschreiten, verursachen Importfehler.
Geführte Analyse in KeepTool
Damit Sie solche Spalten rechtzeitig erkennen, enthält Hora den integrierten Befehl Tools | Find VARCHAR2 columns exceeding multi-byte length.
Er führt Sie Schritt für Schritt durch die notwendige Prüfung und zeigt sofort, wo Risiken bestehen.

Hier können Sie nach VARCHAR2-Spalten suchen, deren Multibyte-Länge überschritten wird
Wenn Sie den Dialog öffnen, zeigt der obere Bereich die aktuellen Sitzungseinstellungen für
NLS_LENGTH_SEMANTICS, MAX_STRING_SIZE und den Datenbank-Zeichensatz an.
Diese Informationen sind entscheidend, um zu verstehen, wie Oracle derzeit die Spaltenlängen interpretiert.

Auswahl des Zeichensatzes auf dem Zielsystem um mögliche Konflikte zu suchen
Anschließend wählen Sie den Zielzeichensatz (z. B. AL32UTF8).
Aktivieren Sie das Kontrollkästchen „Target byte length > 4000“ und klicken Sie danach auf Find columns.
Hora analysiert nun Ihr Schema und listet alle Spalten auf, die nach der Konvertierung den Grenzwert von 4000 Bytes überschreiten könnten.

Liste der Spalten mit möglichen Zeichensatzkonflikten
In der Ergebnistabelle sind alle kritischen Spalten hervorgehoben.
Dies sind jene Spalten, deren tatsächliche Bytelänge der gespeicherten Daten in einem Multibyte-Zeichensatz zu groß wäre.
Hora ermöglicht es Ihnen, diese Problemstellen auf einen Blick zu erkennen.

Mit Auswahl der optionalen Prüfbedingung
Im unteren Memo-Bereich erzeugt Hora automatisch eine SQL-Abfrage, mit der Sie die betroffenen Datensätze abrufen können.
So sehen Sie sofort, welche konkreten Werte die Bytegrenze überschreiten – ohne eigene Analyse-SQLs schreiben zu müssen.

Konflike in den Daten suchen
Durch diesen geführten Ablauf erkennt Hora nicht nur potenzielle Probleme, sondern erklärt auch deren Ursache.
Dadurch können Sie gezielt Maßnahmen ergreifen, bevor Sie Ihren Export oder Import starten.
Korrekturmaßnahmen
Nachdem Hora problematische Spalten identifiziert hat, stehen Ihnen mehrere Optionen zur Verfügung:
-
BYTE-Semantik auf CHAR-Semantik umstellen, damit Spaltenlängen in Zeichen statt in Bytes gemessen werden.
-
Daten kürzen oder bereinigen, sodass keine Zeile im Zielzeichensatz die Byte-Grenze überschreitet.
-
Große Textspalten auf CLOB umstellen, falls die Inhalte dauerhaft umfangreich sind.
Wenn Sie diese Anpassungen rechtzeitig durchführen, läuft Ihre Migration reibungslos und ohne Unterbrechungen.
Zusammenfassung
Die Migration auf einen Multibyte-Zeichensatz wie AL32UTF8 kann Unterschiede zwischen BYTE- und CHAR-Semantik aufdecken – vor allem bei langen Textspalten.
Ohne Vorbereitung führt das schnell zu Datenkürzungen oder fehlerhaften Imports.
Mit KeepTool Hora und dem Dialog Tools | Find VARCHAR2 columns exceeding multi-byte length können Sie diese Risiken frühzeitig erkennen.
Der Dialog führt Sie durch die Analyse, markiert riskante Spalten und stellt eine SQL-Anweisung bereit, mit der Sie die betroffenen Daten prüfen können.
So beheben Sie alle Semantik-Konflikte, bevor Sie den Export oder Import ausführen.
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